Ich schaue mit Freude auf unser Lebenswerk

August Stibor
Johann Stibor

1852

1870

Augustins Schuhreise

Zuallererst möchte ich mich bei Ihnen vorstellen: mein Name ist Augustin Stibor. Ich erblickte 1852 als Sohn von Johann und Josefa Stibor das Licht der Welt und lebte mit meinen 10 Geschwistern in Gnas.

Es ist mein Lebenswerk und das Lebenswerk meiner Nachfahren, über das ich hier berichten darf: Wir sind eine Familie von Schuhliebhabern und Qualitätsfanatikern - und das ist bis heute so geblieben.

Ich darf Ihnen von unseren Anfängen erzählen und was aus meinem Traum geworden ist - nämlich diese unablässige Suche nach dem Besonderen, die Seele und Menschlichkeit, die unser Unternehmen ausfüllen. Um zu unseren Wurzeln zurückzukehren, muss ich etwas ausholen. Kommen Sie mit mir auf die Reise an den Ursprung der Unternehmen Stibor, Popcorner und August.

Meine Mutter ging mit mir 1865 zu Fuß nach Weiz und gab mich dort bei der Hutfabrik Pichler für vier Jahre in die Lehre. Meine "Frau Meistern" war eine wirklich gute Frau und hat mich oft mit den Worten "Geh nur her, Gusterl" zum Mittagstisch eingeladen, das war schon wirklich etwas Besonderes zur damaligen Zeit.

1870 beschloss ich die Firma Pichler zu verlassen und meinem selbstständigen Weg zu beginnen. 
Ich ging auf die Walz und meine Wege führten mich nach Wien, Berlin, Hamburg, Breslau und Prag. 1878, nach meiner Heimkehr, entschloss ich mich zum Kauf eines wunderschönen, alten Hauses. Mein Haus hat eine wahrlich lange Geschichte: schon 1475 wurde es als der Herrschaft Herberstein zinspflichtige Hofstatt des "Schuster Hanns am Sannt" genannt. 

Wenn ich heute auf dieses Haus hinabsehe, kann ich mit Zufriedenheit feststellen, dass die Tradition dieses Berufszweiges noch immer an diesem meinem geliebten Ort heimisch ist. Der Handel und die Liebe zu qualitätsvollem Handwerk beheimaten noch immer mein geliebtes Pischelsdorfer Haus.Ich habe hier meine Hut- und Schuhmacherwerkstätte begründet, und ich bin so stolz auf meine Familie, dass dieses Handwerk noch immer hochgehalten wird. Das Unternehmen Stibor ist erfolgreich weiter gewachsen, ohne dabei auf unsere Familien-Kernwerte zu vergessen.
Ich habe hier damals Hüte und Filzschuhe hergestellt und diese mit Leder und Sohlen besetzt. Hauptsächlich habe ich mein Gut auf Kirtagen verkauft, zur damaligen Zeit war dies ein lohnendes Geschäft. Bis nach Pöllau reiste ich mit vollbepackten Kisten und meinem Fuhrwerk, mit vollen Auftragsbüchern kehrte ich oftmals heim.

August und Maria Stibor
August und Adelheit Stibor

1883

1913

Unser Sohn Augustin kam 1883 zur Welt - und er hat die Liebe zu qualitätsvollen Schuhen wohl in die Wiege gelegt bekommen. Er führte mein Handwerk ganz in meinem Sinne weiter. 

Einige Jahre später las ich in einem Brief von Elfriede Mayr, Urenkelin von Johann Stibor: „Was Mode anbelangte war die Firma Stibor schon damals bestrebt extra Details zu bringen. Mit den sogenannten Tuchschuhen brachten sie eine gewaltige Neuheit auf den Markt, man kann wohl sagen, sie schlugen wie eine Bombe ein.“ Wir hatten eben schon immer einen innovativen Ansatz.

Augustins 1913 geborener Sohn erhielt wieder den Namen August, und war somit der dritte dieses Namens in unmittelbarer Generationenfolge unserer Pischelsdorfer Linie.

Auch er erlernte zuerst das Schuhmacherhandwerk und dann bei seinem Onkel Johann in Ilz  den Beruf des Hutmachers. Mit Wohlwollen beobachtete ich seine Hochzeit mit Adelheid Herbst im Jahr 1935 und er übernahm, wie ich gehofft hatte, den elterlichen Betrieb. August erweiterte unser Unternehmen und eröffnete Zweigstellen in Kapfenberg, Bruck und Hartberg und begann mit dem Schuhhandel. 

Sein Herz gehörte aber nach wie vor der Huterzeugung, das muss ihm wohl in den Genen gelegen haben und das Haus Stibor produzierte weiter für unzählige Trachtenkapellen – bis in die Obersteiermark – unsere Trachtenhüte.

Herwig und Thusnelda Stibor

1983

Auch sein Sohn Herwig half schon als Kind kräftig und gerne in der Werkstatt mit, doch hielt er sich mindestens so gerne auch im Schwimmbad auf, wo er des öfteren auch wieder „abgeholt“ wurde. 

Nach der Handelsschule, Praktika in München und Wien übernahm aber auch er 1983 den Familienbetrieb.Alle meine Kinder und Kindeskinder haben das Feuer und die Leidenschaft für unser Unternehmen weiter gegeben und haben ständig an der Entwicklung unseres Betriebes gearbeitet. 

Sie haben weitere Filialen in Anger, Gleisdorf und Ilz eröffnet. 

Und jetzt seh ich ein Traditionsunternehmen, das noch immer dominiert wird von meiner Liebe zum Detail und zur Qualität. Ulrike, die Tochter von Herwig und Thusnelda Stibor, leitet jetzt bereits in der fünften Generation unsere Familienschuhhäuser in Pischelsdorf, Anger, Gleisdorf und Ilz. 

In Kindberg und Gleisdorf hat sie zwei neue Filialen eröffnet, die in Gleisdorf ist sogar nach mir benannt! Dort und im Popcorner in Gleisdorf gibt es nun auch ausgesuchte und hochwertige Modemarken.Es ist diese Liebe zur Tradition und dieser Mut zu Neuem, das mein Unternehmen einzigartig macht. 

Ich hatte das Glück, dass meine Familie mein Unternehmen in meinem Sinn weiter führt und kann heute mit Stolz auf ein Lebenswerk schauen, das noch immer von Erfolg, Menschlichkeit und der Liebe zu Qualität geprägt ist. 

Augustin Stibor
1852